Ein sichtbares Zeichen gesetzt!

Ökumene bedeutet - „die ganze bewohnte Welt“

Das aus dem Griechischen stammende Wort: „Ökumene“, bedeutet wörtlich übersetzt, „die ganze bewohnte Welt“ und bezeichnet damit die Bedeutung der Bestrebungen um die Einheit aller getrennten Christen – hier besonders der Christen der katholischen und evangelischen Religionsgemeinschaft. Der Gedanke und die Bewegung einer Ökumene ging von der evangelischen Seite aus und führte im Jahr 1948 letztendlich zur Gründung eines Ökumenischen Rates der Kirche (ÖRK). Seit Beginn des zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) nimmt auch die katholische Kirche an der Ökumenischen Bewegung teil. Inzwischen führt sie eine Vielzahl von Dialogen sowohl auf nationaler wie auch internationaler Ebene, so zum Beispiel mit dem Lutherischen Weltbund, dem Reformierten Weltbund, dem Weltbund der Kirchen der Anglikaner und Orthodoxen. Papst Johannes Paul II hat in seiner Ökumenischen Enzyklika „Ut unum sint“ die bisher erzielten Ergebnisse dieser geführten Dialoge gewürdigt und sich für deren Umsetzung ausgesprochen. Diese Verpflichtung zur Ökumene der katholischen Kirche bezeichnete er als „unumkehrbar.“

 

Bisher viel erreicht

Vieles was früher noch als undenkbar erschien, ist heute beinahe selbstverständlich geworden. Dazu gehören unter anderem konfessionsübergreifende Gottesdienste, Bibel-,
Gebets- und Gesprächskreise, Begegnungen auf vielen Ebenen, gemeinsame Feiern, Feste, ja selbst Taufen und Eheschließungen zwischen Katholiken und Protestanten und
vieles mehr. Doch auch heute noch wird vielfach diese Ökumenische Zusammenarbeit abgelehnt. (Quelle: Einige Textteile wurden dem Internet entnommen).
Anders dagegen in der Pfarreien-Gemeinschaft Leiblfing. Hier geht man einen anderen Weg und strebt eine echte Zusammenarbeit beider Konfessionen an. Als im Frühjahr 2022 der Pfarrgemeinderat neu gewählt wurde, installierte die Pfarrei auch gleichzeitig mehrere Sachausschüsse. So auch den Sachausschuss „Ökumene.“ Diesem Ausschuss gehören als Mitglieder eine Frau und zwei Männer als Vertreter an. In einer ersten Zusammenkunft im Juni dieses Jahres wurden Vorschläge zur Verwirklichung und Umsetzung des Ökumenischen Gedanken in der Leiblfinger Pfarrei gemacht und erarbeitet. Unter anderem wurde beschlossen, auch Vertreter der Evangelischen Kirche Leiblfing zu einer der nächsten Zusammenkünfte einzuladen. Und so durfte Pfarrer Leo Heinrich und die anwesenden Sachausschussmitglieder am Montagabend, dem 19.September um 19 Uhr neben vier Zugehörigen der evangelischen Kirchengemeinde auch Pfarrer Dirk Hartleben, der die evangelische Kirchengemeinde Straubing leitet, im Pfarrheim begrüßen. Nach einem einleitenden Gebet, gesprochen von Pfarrer Heinrich, wurde die Zusammenkunft eröffnet. Damit man sich untereinander ein wenig besser kennenlernen konnte, stellten sich alle anwesenden Teilnehmer persönlich vor. Unter dem Tagesordnungspunkt: „was ist bisher gelaufen?“, gab der Sachausschusssprecher Karl Schmidt einen Überblick der bisherigen Aktivitäten in Sachen Ökumene. So fanden Gottesdienste, gemeinsame Schulabschlussfeiern, gemeinsame Übergabe des Friedenslichtes, ein Jugendkreuzweg und auch Taufen und Hochzeiten und viele andere Aktionen statt. Besonders gut in Erinnerung war auch noch der gemeinsame Gottesdienst am Buß- und Bettag in Straubing.

 

Was könnten wir machen?

Um den Ökumenischen Gedanken und eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet auszuweiten und zu vertiefen, überlegten die Teilnehmer was man zukünftig planen und unternehmen könnte, um dieses gesteckte Ziel zu erreichen. So wurde der Vorschlag eines gemeinsamen Weinfestes, eines „offenen Singens“, einer Christbaumfeier und einen ökumenischen Vorabendgottesdienst im Januar nächsten Jahres, in der sogenannten „Woche der Christen“ mit anschließender Brotzeit abzuhalten, eingebracht. Abschließend durften die Teilnehmer mit dem Gesamtergebnis dieses Treffens überaus zufrieden sein. Deutlich wurde hierbei auch, dass es trotz Trennendem sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen den evangelischen und katholischen Christen in Leiblfing gab. Pfarrer Hartleben betonte auch, dass nicht alles in kurzer Zeit erreicht werden kann. Aber es sind gerade die kleinen Schritte, die uns dem Ziel einer ökumenischen Zusammenarbeit näher bringen. Und daran wollen wir arbeiten. Zum Abschluss wurde gemeinsam das „Vaterunser“ gebetet.

Text: Herbert Colling, Bild: Gerhard Bumes

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